Briefing


Leifaden für das Touguide - Briefing,
mit allen Punkten die wichtig sind

Briefing

Warum ist ein Briefing vor der gemeinsamen Motorrad - Tour mit Freunden und Bekannten so wichtig? In einem Briefing werden alle wichtigen Regeln und Absprachen, für alle Teilnehmer, angesprochen und bei Bedarf erklärt. Somit sind alle Teilnehmer einer Motorrad - Tour auf dem gleichen Stand. Daher ist ein Briefing von grpßer Bedeutung, da es Unklarheiten und Notsituationen vorbeugt!

Ablauf Briefing
1.) Einzuhaltende Vorschriften
  • Die StVO ist immer einzuhalten
  • Keine Behinderung von fremden Verkehrsteilnehmern
  • Bei einer Polizeikontrolle immer nett, höfflich und sachlich bleiben. Den Anordnungen der Polizei ist Folge zu leisten.
  • 2.) Fahrweise in der Gruppe
  • Versetztes Fahren innerhalb der eigenen Spur
  • Sicherheitsabstand beachten
  • Übergang in die Perlformation bei Kurvenfahrt
    Vorsicht: Beim Übergang zur Perlformation verringert sich oft die Geschwindigkeit.
  • Defensive Fahrweise gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern
  • Parkverhalten ansprechen, z.B. in einer Reihe (dies gibt der Tourguide vor) Denkt dabei auch an die rechtlichen Aspekte, dort wo kein freies Parken
    gestattet ist (Ticket, Parkscheibe, etc.).
  • 3.) Verhalten der Teilnehmer
  • Rücksichtnahme aller Teilnehmer
  • Jeder achtet auf seinen Vordermann, wie auch den Hintermann
  • Reißt der Kontakt zum Hintermann ab, langsam die Geschwindigkeit verringern
    Hinweis: Somit entsteht eine Kettenreaktion bis nach vorne zum Tourguide und alle bleiben zusammen
  • Ist der Kontakt zur restlichen Gruppe hinter einem Teilnehmer abgebrochen und die Gruppe biegt ab, so verweilt der letzte Fahrer (hinter dem der Kontakt
    abgebrochen ist) mit laufendem Motor an der Abbiegestelle und wartet bis alle aufgeschlossen haben. Sind alle in Sichtweite oder haben aufgeschlossen,
    wird gemeinsam abgebogen und zur Gruppe aufgeschlossen. Der Tourguide verringert in der Zeit die Geschwindigkeit so lange bis alle wieder
    aufgeschlossen haben oder sucht in besonderen Fällen eine sichere Parkmöglichkeit, wo dann auf den Rest der Gruppe gewartet wird.
    Das gesamte Verhalten kann in einem flüssigen Ablauf geschehen.
  • An Ampeln, Kreuzungen oder Einmündungen halten immer zwei Motorrädern nebeneinander und biegen dann anschließend zeitversetzt ab
  • Alle betätigen bei Richtungswechsel den Blinker
  • Handzeichen, wenn vereinbart, werden immer von jedem Fahrer nach hinten deutlich weitergegeben
  • Überholvorgänge in der Gruppe sind untersagt
  • Überholvorgänge von anderen Verkehrsteilnehmern erfolgen immer eigenverantwortlich
    Vorsicht: Also nicht einfach hinterher und blind überholen
  • Wenn überholt wird, bitte nach dem Überholvorgang noch etwas weiter mit erhöhter Geschwindigkeit fahren und rechts in der Fahrbahn einordnen, bis der
    Hintermann ebenfalls aufgeschlossen hat
    Vorsicht: Beim Überholen passieren öfter Auffahrunfälle. Durch das obige Verhalten wird diese Gefahr minimiert, jedoch nie ausgeschlossen
  • Starkes Beschleunigen und anschließendes Bremsen, weil einem die Geschwindigkeit vielleicht zu gering oder jemanden langweilig ist, wird untersagt.
    Hinweis: Dies bringt Unruhe in die Gruppe und fördert das Risiko für einen Unfall
  • Jeder Teilnehmer verhält sich diszipliniert während der Tour
  • Der Tourguide kann bei Bedarf die Reihenfolge in der Gruppe noch einmal ändern oder anpassen. Dies dient zur Sicherheit und einer flüssigen Fahrweise
    und sollte vom Teilnehmer nicht als Tadel verstanden werden.
  • 4.) Verhalten der Teilnehmer bei einem Motorradausfall
  • Bei Ausfall eines Motorrads die Warnblinkanlage einschalten, wenn vorhanden
  • Rechts ranfahren
  • Der Dahinterfahrende hält ebenfalls mit an und sichert die Pannenstelle ab. Und der darauf folgende Teilnehmer hält kurz an und erkundigt sich nach
    dem Problem, schließt dann wieder zur Gruppe auf, wo er dem Tourguide die Informationen am Haltepunkt übermittelt
  • Alle anderen Teilnehmer folgend vorerst dem Tourguide bis zu einem sicheren Haltepunkt. Dann dreht der Tourguide um, damit er sich ein Bild von
    der Lage machen kann. Die anderen Teilnehmer verweilen so lange am Haltepunkt.
  • 5.) Verhalten der Teilnehmer bei einem Verkehrsunfall
  • Bei einem Motorradunfall verbleiben die zwei folgenden Teilnehmer hinter dem Verunglückten am Unfallort
  • Absichern der Unfallstelle
  • Notruf absetzen
  • Sich um den verletzten Teilnehmer kümmern (Erste – Hilfe leisten)
  • Alle anderen Teilnehmer folgend vorerst dem Tourguide bis zu einem sicheren Haltepunkt. Dann dreht der Tourguide um, damit er sich ein Bild von
    der Lage machen kann. Die anderen Teilnehmer verweilen so lange am Haltepunkt.
  • 6.) Abschluß und Klärungsbedarf
  • Fragt die Teilnehmer nach dem Briefing ob es noch Fragen zu den genannten Punkten gibt? Falls nicht gebt den Teilnehmern bitte die Zeit der Abfahrt
    bekannt. Das heißt dann für den Teilnehmer, dass er sich ca. 5 – 10 Minuten vorher zur Abfahrt fertig macht und pünktlich bereitsteht. Auf Zeichen des
    Tourguides, welches Ihr festlegt, werden dann die Motorräder gestartet.
  • 7.) WICHTIGE Tipps für den Tourguide
  • Schutzbekleidung (Helm, Handschuhe, Motorrad- / -jacke und -hose mit Protektoren, knöchelhohe Schuhe oder Stiefel ist aus
    versicherungstechnischen Gründen für jeden Teilnehmer bindend.
  • Alle anderen verkehrsrechtlichen Aspekte wie Versicherung, TÜV und verkehrstaugliches und zugelassenes Motorrad, wie auch Haftungsausschluss
    sind für Teilnehmer bindend.
  • Sortiert nach Möglichkeit die Gruppe durch (z.B. kleine PS Zahl nach vorne). Auch sollte man versuchen die Fahrer nach Leistungsstufen in der Gruppe
    einzuteilen, z.B. Anfänger und Neulinge in den vorderen Gruppenteil. Im Idealfall mischt man immer, so dass eine Fahranfänger hinter einem
    erfahrenen Fahrer fährt
  • Nach Geschwindigkeitsbegrenzungen oder Ortschaften noch bis mindestens 500 Meter danach mit der begrenzten Geschwindigkeit weiterfahren,erst dann
    langsam die Geschwindigkeit erhöhen. Somit sind die Gruppenteilnehmer auch im verkehrsrechtlichen Rahmen unterwegs.

    Als Richtwerte gelten bei Ortschaften für Euch als Tourguides folgende Geschwindigkeiten (die Ihr ganz vorne fahrt):
    - in Ortschaften 40 bis 45 km/h
    - in Zonen mit Geschwindigkeitsbegrenzungen 10 bis 5 km/h weniger

  • Sucht Euch einen Helfer, den Ihr gut kennt und der auch sicher im Umgang mit dem Motorrad ist. Diesen könnt Ihr am Ende der Gruppe oder auch in der
    Mitte der Gruppe einsetzen. Somit habt Ihr die Gruppe besser im Blick
  • Vermeidet starkes Beschleunigen und starke Bremsmanöver in der Gruppenausfahrt. Dies bringt Unruhe in die gesamte Tour und auch in die Gruppe.
    Schnell kann sich ein Teilnehmer überfordert fühlen und Stress kommt auf. Dies kann zu Unfällen führen.
  • Versucht flüssig zu fahren. Vor Kurven, Kreuzungen, etc. vom Gas gehen und rollen lassen. Nach Kurven, Kreuzungen, etc. langsam wieder Geschindigkeit
    aufnehmen. So vermeidet Ihr zu 90% ein Auseinanderreißen der Gruppe.
  • Vermeidet das Tuckern auf einer Tour! Fahrt nach Möglichkeit immer nach den Geschwindigkeitsvorgaben. Wenn Ihr immer darunter bleibt und mehr
    als gemütlich fahrt, verliert ein Teilnehmer schnell die Konzentration bei der der gemeinsamen Ausfahrt. Dies kann kann
    zu Unfällen führen
  • Falls Ihr mit einem Teilnehmer sprechen müsst, nehmt diesen zur Seite und sprecht mit Ihm unter vier Augen auf sachliche Art und Weise und
    keinesfalls negativ oder vor der gesamten Gruppe. Erklärt Ihm euer Denken, warum Ihr so handelt und die dadurch enstehenden Vorteile für den
    Teilnehmer selbst und die Beteiligten.
  • Denkt immer daran, dass viele Teilnehmer nicht so viele Kilometer im Jahr fahren wie Ihr und vielleicht daher nicht so fest und sicher im Sattel sitzen wie Ihr.
    Kurz gesagt … Ihr müsst als Tourguide auch Rücksicht nehmen und euer Fahrverhalten auf den schwächsten Teilnehmer einstellen!
  • Stellt sicher, dass Teilnehmer wissen wie Sie zu Euch Kontakt aufnehmen können, z.B. Panne, Unfall oder wenn sich jemand auf einem freien
    Streckenabschnitt verfahren hat. Hier hilft of die Mobil – Nr. oder eine Chat Möglichkeit, wie FB oder WhatsApp.
  • Macht ausreichend Pausen! Hier gilt eine Faustformel, alle 45 bis 60 Minuten eine ausreichende Pause, einzuplanen. Achtet ebefalls darauf das Teilnehmer
    genügend Flüssigkeiten (Wasser) zu sich nehmen, damit Sie nicht dehydrieren.
  • Erlaubt Teilnehmern jederzeit die Tour abzubrechen, wenn Sie dies möchten. Ein Abbruch kann aus verschiedenen Gründen bestehen, z.B.
    Wetterverhältnissen, Gesundheit, Zeitdruck, etc.). Informiert die Teilnehmer darüber und teilt Ihnen mit das so etwas völlig ok ist. Damit nehmt Ihr den
    Teilnehmer eventuell auftretenden Stress!
  • Glaubt mir: „Gruppenpsychologie ist mit eine der schwierigsten Aufgaben für einen Tourguide!“